Das Auto muss dringend in die Werkstatt, eine neue Waschmaschine muss angeschafft werden oder es soll einfach mal spontan in den Urlaub gehen: Barkredite können die Lösung sein. Oftmals sind unsere Wünsche und Bedürfnisse größer als unser finanzieller Spielraum. Wenn auch der Überziehungskredit (Dispo-Kredit) auf dem Girokonto ausgereizt ist, machen sich immer mehr Verbraucher Gedanken über die Aufnahme eines solchen Kredits.
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Welcher Kredit ist die richtige Lösung für welche Ansprüche?
In den Anzeigen und Werbespots der Banken, Kreditinstitute oder auch Kreditvermittler scheinen die Möglichkeiten der Geldbeschaffung nahezu unbegrenzt und kinderleicht zu sein. Wer aber nicht überteuerte Kreditraten zahlen oder gar in die Schuldenfalle tappen will, der sollte sich vor der Aufnahme eines Kredits genau über die Modalitäten informieren. Und natürlich auch über die verschiedenen Formen eines Kredits.
Grundsätzlich kann die Auszahlung eines solchen Darlehens auf zweierlei Weise erfolgen: Der Kreditbetrag wird auf ein Girokonto des Kunden überwiesen oder es erfolgt eine Barauszahlung der Summe. Im zweiten Fall spricht man auch von einem Barkredit. Neben der Tatsache, dass der vereinbarte Betrag dem Antragsteller nach erfolgtem Vertragsabschluss in bar ausgezahlt wird, zeichnet sich der Barkredit in der Regel noch durch eine für viele Verbraucher wichtige Eigenschaft aus: Im Gegensatz zu anderen Kreditarten vergeht zwischen der Beantragung des Darlehens und der tatsächlichen Auszahlung nur wenig Zeit.
Hinweis:
Aus diesem Grund wird diese Form von Anbietern auch als „Sofortkredit„, „Expresskredit“ oder „Schnellkredit“ beworben.
Ob Barkredit oder andere Darlehen: Verschiedene Angebote vergleichen
Nicht nur Banken, sondern auch kleinere Unternehmen bieten inzwischen verschiedene Formen des Barkredits an. Festzustellen ist aber leider auch, dass die plötzliche Geldnot immer mehr unseriöse Anbieter anlockt: Auch wenn der Wettbewerb zu Banken und Sparkassen grundsätzlich sehr positiv für die Verbraucher ist, können sich hinter Angeboten wie z.B. „Sofort 10.000 Euro bar und ohne Schufa“ völlig überteuerte Zinsen und zahlreiche hohe Bearbeitungsgebühren verstecken.
Auch daher lohnt es sich auf jeden Fall, vor Vertragsabschluss verschiedene Angebote für einen Barkredit zu vergleichen. Eine wichtige Hilfe kann hierbei das Internet sein: Auf verschiedenen Kreditportalen lassen sich die verschiedenen Angebote relativ einfach vergleichen.
Info:
Auch die Websites der unterschiedlichen Banken und Institute bieten meist die Möglichkeit für die Beantragung eines Online-Barkredits. Das Geld wird hier umgehend auf das Konto überwiesen oder ggf. auch per Kurier überbracht. Für diesen Service werden meist aber zusätzliche Gebühren berechnet.
Details klären
Empfehlenswert ist und bleibt aber natürlich auch das persönliche Gespräch bei möglichst verschiedenen Banken am Wohnort. Wer über eine gute Bonität verfügt, wird bei seiner Hausbank meist problemlos einen Barkredit zur Verfügung gestellt bekommen. In anderen Fällen kann auch die Hinterlegung von Sicherheiten (wie z.B. des Fahrzeugbriefes des vollständig bezahlten Autos) zur Bewilligung eines Barkredits führen. Die Auszahlung des Barkredits erfolgt dann im Idealfall direkt am Schalter.
Allgemein zeichnet sich ein Barkredit durch die fest vereinbarten Raten zur Rückzahlung und einer vorab definierten Laufzeit durch eine hohe Planbarkeit aus. Jeder Kreditnehmer sollte vor dem Abschluss eines Kredits genau berechnen, welche (in der Regel) monatlichen Raten er sicher bewältigen kann.
Hinweis:
Individuell zu entscheiden ist außerdem, ob man von den verschiedentlich angebotenen Versicherungen im Falle eines Zahlungsausfalles (z.B. bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit) Gebrauch machen will.
Auch beim Barkredit gilt: Vor der Unterschrift den Vertrag genau prüfen
Wie bei allen anderen Darlehen ist auch beim Barkredit ein intensiver Vergleich aller Angebote sowie Bedingungen und Gebühren bares Geld wert. Ein Kriterium ist dabei der effektive Jahreszins. Dieser Zins beziffert im Prinzip die Kosten, die der Kreditnehmer für den aufgenommenen Betrag pro Jahr zu bezahlen hat. Abhängig ist der effektive Jahreszins vom Zinssatz der Bank, der Laufzeit und den anfallenden Gebühren. Bei vielen Kreditanbietern ist der effektive Jahreszins oftmals von der Bonität des Kunden und ist gerade bei Barkrediten höher als bei anderen Kreditformen.
Bevor der Vertrag für einen Barkredit unterschrieben wird, sollten aber auch die anderen Bestimmungen genau überprüft werden. So spielt oft auch die Möglichkeit einer kostenlosen Sondertilgung für viele Konsumenten eine Rolle. Auf jeden Fall sollte auch auf die Vollständigkeit des Vertrages geachtet werden. Also ob die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben, wie z.B. Laufzeit, Kreditsumme, Sollzinssatz, Kreditart oder Höhe der durchschnittlichen Gesamtkosten aufgeführt sind.
Info:
Hier lohnt es sich auf jeden Fall, sich vorab über die gesetzlichen Bestimmungen – und auch über die derzeitigen Zinssätze, Gebühren etc. – vorab gewissenhaft zu informieren.
Wer kann einen Barkredit beantragen?
Grundsätzlich kann natürlich jede (volljährige und geschäftsfähige) Person einen Barkredit beantragen. Selbständige und Freiberufler haben es – ohne die entsprechenden Sicherheiten – aber meist sehr schwer einen Barkredit bewilligt zu erhalten, da sie über kein regelmäßiges Einkommen verfügen.
Angestellte, Arbeitnehmer usw., die ein geregeltes und festes Einkommen nachweisen können, erhalten dagegen oft problemlos einen Barkredit, sofern Kreditsumme und Raten mit ihrem Einkommen korrespondieren. Nicht-Erwerbstätige und auch Rentner müssen dagegen schon höhere Hürden bei der Kreditbewilligung bewältigen, da ihnen bzgl. der Rückzahlung ein höheres Ausfallrisiko unterstellt wird. Schwieriger zu erhalten – und bei Bewilligung auch teurer – ist ein Barkredit auch für Personen, die einen oder mehrere negative Einträge bei einer Wirtschafts- oder Verbraucherauskunftei wie der SCHUFA haben. Dies geschieht, wenn z.B. in der Vergangenheit Zahlungsvereinbarungen ggü. Banken, Versicherungen usw. nicht eingehalten wurden.
Info:
In diesen Fällen gibt es diverse Anbieter, die einen Kredit „ohne SCHUFA“ anbieten. Hier empfiehlt es sich aber noch mehr, alle Modalitäten des Vertrages sehr genau zu prüfen.
Wenn alles passt erfolgt die Auszahlung schnell
Wenn jedoch keine berechtigten Zweifel an den Kosten des Kredits, den Modalitäten der Rückzahlung sowie der Seriosität des Anbieters bestehen, steht der schnellen Auszahlung eines Barkredites meist nichts mehr im Wege. Wie hoch die Gesamtkosten für diese Art der Geldbeschaffung hängt u.a. dann noch von der gewünschten Laufzeit ab.
Grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher die Kosten. Je nach Höhe der Kreditsumme sind meist Laufzeiten zwischen 12 und bis zu 120 Monaten üblich.
Abschließend lässt sich festhalten, dass natürlich auch ein Barkredit immer Geld kostet. Wenn es aber keine andere Möglichkeit gibt und kurzfristig dringend eine bestimmte Summe benötigt wird, kann ein Barkredit eine sinnvolle Option sein.
Auf jeden Fall sollten vorher alle Angebote genau verglichen werden und der Vertrag erst dann unterschrieben werden, wenn wirklich alle Details zweifelsfrei geklärt sind. Dass sorgt dafür, dass man auch bei kurzfristigem Geldbedarf auch in Zukunft ruhig schlafen kann!
Begriffsabgrenzung
Ein Barkredit ist ein finanzielles Produkt oder Werkzeug, dass dann auf den Plan tritt, wenn es bei einem privaten oder juristischen Person einen finanziellen Bedarf gibt, den der potentielle Kreditnehmer aus eigenen Mitteln nicht decken kann. Dabei gibt es unterschiedlichste Arten von Krediten.
Im privaten Bankensektor sind es z. B. der klassische Verbraucherkredit für Möbel- oder Technikanschaffungen, der Autokredit, die Immobilienfinanzierung, der Studien- oder Bildungskredit, der Dispositions- oder Überziehungskredit und noch einige mehr.
Hinweis:
Dabei gibt es je nach Kreditart auch unterschiedliche Voraussetzungen, die bei der Antragstellung erfüllt bzw. geklärt werden müssen. Dazu gehören solche Punkte wie Eigenkapital, Bonität, Anzahl der Kreditnehmer und vieles mehr.
Kreditantrag – was ist zu beachten
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Kreditantrag von Privatpersonen wie er bei der gängigsten Kreditart, dem Ratenkredit, üblich ist. Als Erstes müssen die rechtlichen Voraussetzungen geprüft werden, um einen Kreditantrag stellen zu können. Der oder die Kreditnehmer müssen alle volljährig, somit vollgeschäftsfähig sein und das bedeutet ganz konkret für Deutschland: das 18. Lebensjahr muss vollendet sein.
In bestimmten Fällen können jüngere Kreditnehmer einen Kredit aufnehmen, jedoch nur mit Zustimmung und Unterschrift der Eltern beziehungsweise des Vormunds. Je nach Art und Dauer des Kredits nehmen viele Bankinstitute davon Abstand Menschen ab einem bestimmten Alter Kredite zu gewähren (zum Beispiel Immobilienfinanzierung, da diese oftmals 20 bis 30 Jahre läuft und dabei die durchschnittliche Lebenserwartung in die Entscheidung über Kreditvergabe einfließt). Gesetzlich vorgeschriebene Altersgrenzen nach oben existieren jedoch nicht.
Zahlungsfähigkeit und Bonität
Als Nächstes prüfen die Kreditinstitute die Zahlungsfähigkeit des Antragstellers. Dazu gehören solche Punkte wie die bereits erwähnte Bonität, das Einkommen, eventuell vorhandenes Vermögen oder andere Sicherheiten wie Immobilien. Wie viel oder was in welcher Form geprüft wird, hängt sehr stark von der Höhe und Dauer des Kredits ab. Wichtige Punkte sind die Selbstauskunft des Antragstellers, in der dieser seine Einkünfte und Ausgaben offen legt, Einkommensnachweise des Arbeitgebers (oder andere Nachweise über Einkünfte bei Selbständigen).
Darüber hinaus wird, mit Einverständnis des Antragstellers (in der Regel muss eine Unterschrift geleistet werden) die SCHUFA geprüft. Die SCHUFA ist eine Datenbank, die Daten über bestimmte Finanzgeschäfte, Kredite, deren Zahlungsverlauf und auch persönliche Daten der geschäftsfähigen Personen sammelt, wie zum Beispiel die Adresse. Diese werden jedoch nicht nur gesammelt, sondern nach streng geheimen Kriterien bewertet. Aus dieser Bewertung ergibt sich dann der sogenannte SCHUFA-Score.
Info:
Je höher der Score, desto besser ist die Bonität des potentiellen Kreditnehmers. Bei Verstößen werden diese auch an die SCHUFA gemeldet und auf eine festgelegte Dauer gespeichert. Sogenannte harte Negativmerkmale wie die eidesstattliche Versicherung oder Insolvenz führen bei seriösen Kreditanbietern in aller Regel zur sofortigen Ablehnung des Kreditantrags.
Eigenkapital beim Barkredit?
Bei größeren Krediten, wie der Immobilienfinanzierung, verlangen manche Kreditgeber, je nach Höhe des Kredits und eigenen Richtlinien, einen bestimmten Anteil an Eigenkapital an der Gesamtsumme der Finanzierung. Dies hat mehrere Gründe: zum Einen gilt das Eigenkapital in gewisser Weise als Sicherheit für die Bank, dass der Antragsteller es ernst meint und auch sich selbständig darum bemüht, das notwendige Guthaben auch durch zum Beispiel Sparen und nicht nur durch Finanzierung durch Dritte zusammenzubekommen.
Die Finanzierungslast der Bank sinkt dadurch selbstverständlich auch. Aber auch für den Kreditnehmer hat das Vorteile: die Tilgung des Kredits geht dann schneller voran und somit sinkt auch die Höhe der insgesamt zu leistenden Zinsen. Auch die prozentuale Höhe der Zinsen kann bei entsprechend hohem Eigenkapital geringer ausfallen.
Hinweis:
Die Zinshöhe ist jedoch ein kompliziert errechnetes Geflecht aus Bonität, Dauer, Finanzierungssumme und noch einigen weiteren möglichen Punkten.
Welche Unterlagen sind nötig
Nachfolgend zusammengefasst eine Übersicht der notwendigen Voraussetzungen und Unterlagen. Als notwendige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kreditantrag werden die Volljährigkeit, belegbares Einkünfte aus abhängiger oder selbständiger Arbeit und eine entsprechende Bonität ohne harte Negativmerkmale vorausgesetzt. Zu den wichtigen Unterlagen zählen für den Nachweis der Einkünfte: Kontoauszüge bei abhängiger Beschäftigung oder Einkommenssteuerbescheide beziehungsweise Umsatzsteuervoranmeldungen bei selbstständig Tätigen.
Zur Legitimation des Antragstellers ist der Personalausweis beziehungsweise Reisepass vorzulegen. Weitere Nachweise und Unterlagen können vom Kreditgeber je nach Art des Kredits verlangt werden.
Bestimmung der Höhe der Kreditbelastung vor der Antragstellung
Es ist sinnvoll, die Höhe der künftigen finanziellen Belastung bereits vor dem Kreditantrag durchzurechnen und für sich selbst in die Einnahmen- und Ausgabenberechnung mit einzubeziehen. Dazu wird der Gesamtbetrag, der finanziert werden soll, zur Hilfe genommen. Dieser Betrag, für die Beispielrechnung sind es 5.000 Euro, wird durch die gewünschte Anzahl der Jahre und Monate geteilt um die Tilgungsrate exklusive der Zinsen pro Monat zu bestimmen.
Hinweis:
Bei fünf Jahren ergibt sich eine jährliche Tilgungsrate von 1.000 Euro (5.000 Euro geteilt durch fünf Jahre) und eine monatliche Tilgungsrate von 83,33 Euro (1.000 Euro geteilt durch zwölf Monate, eine Rate weicht ab, da der monatliche Betrag abgerundet wurde).
Der Betrag von 83,33 Euro ist der reine Tilgungsanteil. Wenn der festgelegte Zinssatz zum Beispiel drei Prozent p. a. beträgt, wird dies am Anfang auf den Gesamtbetrag berechnet. Das sind pro Jahr auf 5.000 Euro 150 Euro Zinsen (5.000 Euro durch 100 Prozent, Mal drei Prozent). Pro Monat ergibt sich ein Betrag von 12,50 Euro.
Berechnung der ersten Rate: Der Tilgungsanteil von 83,33 Euro plus die Zinsen für den ersten Monat von 12,50 ergeben 95,83 Euro. Das ist die erste Rate, die im ersten Monat zu zahlen ist.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Da die Zinsbelastung monatlich nach jeder gezahlten Rate sinkt, denn der zurückzuzahlende Betrag vermindert sich, würde sich der Zinsanteil entsprechend verändern und kleiner werden. Somit würde auch die monatliche Rate kleiner ausfallen.
Eine Beispielrechnung für den zweiten Monat:
5.000 Euro (Gesamtschuld am Anfang) abzüglich der ersten Tilgungsrate von 83,33 Euro ergibt 4916,67 Euro Schulden. Drei Prozent nach der Berechnung oben sind 12,29 Euro Zinsen pro Monat. Zusammen mit der Tilgungsrate von 83,33 Euro ergibt es im zweiten Monat eine Gesamtrate von 95,62 Euro. Die Rate hat sich also insgesamt verkleinert. So würde das Monat für Monat weitergehen.
Viele Kreditinstitute bieten ihren Kunden jedoch auch die Möglichkeit einer konstanten monatlichen Rate, in unserem Beispiel wären es 95,83 Euro. Das hat den Vorteil, dass die monatliche Belastung konstant und somit gut planbar bleibt, der Tilgungsanteil jedoch jeden Monat steigt und der Kredit somit schneller getilgt wird.
Welche Variante angeboten wird, entscheidet das Kreditinstitut.
Hinweis:
Wenn beide Möglichkeiten dem Kreditnehmer offen stehen, obliegt es dem Kunden, ob er sich für eine schnellere Tilgung oder eine kontinuierlich kleiner werdende Belastung entscheidet.