Wie die Zeiten sich ändern: Während unsere Großeltern ihre Einkäufe wie selbstverständlich beim monopolistischen Einzelhändler vor Ort erledigten, musste dieser sich um die Bindung zu seinen Kunden keine Sorgen machen. Ganz anders die Situation heute, da ein Wettbewerb um jeden einzelnen Kunden vorherrscht. Ohne Kundenbindungsmarketing kann es oft kaum funktionieren, oder?
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Rabatte, Rabatte, Rabatte – wer Kunden locken möchte, muss oftmals an der Preisschraube drehen. Bild: geralt / Pixabay
Mittlerweile ist es für einen Händler kaum mehr möglich, ein Monopol für ein bestimmtes Produkt aufzubauen. Dazu kommt: Der moderne Konsument ist nicht nur bestens informiert, sondern auch mobil. Er nutzt zunehmend günstige Online-Angebote und bindet sich bei seinen Kaufentscheidungen nur äußerst ungern an einen einzelnen Anbieter.
Dabei zählt die Kundenbindung damals wie heute zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Seine Kundschaft an sich zu binden bedeutet, einen Käufer in möglichst kurzer Zeit zum Stammkunden zu machen. Schließlich garantiert eine stabile Kundenbasis einen planbaren Jahresumsatz und verhilft, Gewinne zu erzielen.
Im Übrigen bietet eine stabile Kundenbindung auch für den Kunden selbst Vorteile. Hat er mit seinem vertrauten Anbieter gute Erfahrungen gemacht, muss er sich nicht jedes Mal auf die Suche nach einem neuen Verkäufer machen.
Wie baut man langfristige Kundenbindung auf?
Was früher ein Erfolgsgarant war, reicht heute nicht mehr aus, um schwarze Zahlen zu schreiben. Dabei galten die vier „P“ des Marketings (Price, Place, Promotion, Product) noch vor wenigen Jahren als Ursprung für stetiges Kundenwachstum. Aber der Kunde im 21. Jahrhundert tickt anders, daher benötigen Händler heutzutage andere, moderne Marketingstrategien, um einen loyalen Kundenkreis aufzubauen.
Ein Teil dieser Strategien können Kundenbindungssysteme sein, die anhand von Deals und Angeboten darauf abzielen, Spontankäufer zu Stammkunden zu machen. Moderne Kundenbindungssysteme wie Cashback, 0-Prozent-Finanzierung oder Bonusprogramme werden immer beliebter, um den flexiblen, mobilen Konsumenten von heute zum loyalen Stammkunden zu machen.
Welche Vorteile bringen Kundenbindungssysteme?
Kundenbindungsprogramme wie Bonusprogramme, Kundenkarten oder Cashback verhelfen Händlern zu rentablen Kunden, sie profitieren dabei von folgenden Vorteilen:
- Kundenbindung: Bestehende Kunden zu binden ist günstiger und weniger zeitintensiv, als ständig Neukunden zu akquirieren.
- Steigern der Kundenzufriedenheit: Zufriedene Kunden sorgen für einen konstanten Umsatz.
- Umsatzsteigerung: Kundenbindung und Kundenzufriedenheit garantieren gewinnbringende Umsätze.
- Datengewinnung: Kundendaten sind die Währung von morgen. Informationen über den eigenen Kundenstamm eignen sich unter anderem dafür, Aktionen zu planen oder mit seiner Kundschaft auf anderem Wege in Kontakt zu treten. Treueprogramme verhelfen Händlern zu wichtigen Daten, beispielsweise welche Art von Kunden bei ihnen einkaufen.
Welche Kundenbindungssysteme gibt es?
Alle auf dem Markt befindlichen Treueprogramme zielen darauf ab, das Engagement der vorhandenen Kundschaft zu verbessern. Für welches Programm man sich entscheidet, hängt unter anderem vom zu verkaufenden Produkt ab bzw. vom exakten Ziel, das mit dem Kundenbindungsprogramm verfolgt wird.
Rabattkarten
Rabattkarten sind der Klassiker unter den Kundenbindungsmaßnahmen und dabei keine neue Erfindung. Bereits unsere Eltern und Großeltern wussten die Vorteile von Rabattkarten zu schätzen. Den Preis einer Ware um einen bestimmten Prozentsatz zu senken, bietet einen enormen Kaufanreiz, und das nicht nur für Stammkunden.
Couponing
Unter Couponing versteht man die Herausgabe von Coupons an eine bestimmte Personengruppe. Rabatte oder Zusatzgeschenke sollen potenzielle Kunden zum Kauf anregen. Ursprünglich stammt das Couponing aus den USA und schwappte von dort von wenigen Jahren nach Europa. Mehr als 80 Prozent der Amerikaner nutzen Coupons für ihre Einkäufe. Auch wenn Couponing in Deutschland immer beliebter wird, bei uns ist der Stellenwert der Rabattmarken noch immer eher gering.
Bonusprogramme
Mithilfe eines Bonusprogramms belohnt ein Händler seine Kunden für jeden einzelnen Einkauf und bietet damit zusätzliche Kaufreize. Selbst große Discounterketten, die bisher Bonusprogramme gegenüber eher zurückhaltend waren, haben den Treuebonus mittlerweile als probates Mittel zur Kundenbindung entdeckt. Punktebasierte Maßnahmen wie Bonusprogramme sind am weitesten verbreitet. Die teilnehmende Kundschaft erhält für jeden Einkauf Punkte auf die Kundenkarte und tauscht diese im Gegenzug in bestimmte Prämien ein.
Cashback
Das Prinzip von Cashback ist einfach erklärt. Konsumenten erhalten einen Teilbetrag zurück, sobald Sie etwas käuflich erworben haben. Dabei unterscheidet sich das immer beliebter werdende Kundenbindungssystem von anderen Bonusprogrammen, bei denen erst mal ein vorher festgelegter Punktestand angesammelt werden muss, um bestimme Prämien zu erhalten. Ein Cashback-Kunde hingegen erhält seinen Rabatt direkt auf sein Bank- oder PayPal-Konto.
Damit kann Cashback für Verbraucher zum echten Mehrwert werden. Cashback funktioniert nach dem verlockenden Prinzip: Je mehr Geld der Verbraucher ausgibt, umso mehr Geld bekommt er zurück – ein nicht zu unterschätzender Kaufanreiz.
0-Prozent-Finanzierung
Gerade bei kostspieligen Produkten sind potentielle Käufer in ihrem Kaufverhalten oft zurückhaltend. Ein knapp bemessenes monatliches Budget verzeiht in vielen Fällen keine vermeintlich unnötigen Ausgaben. Die Möglichkeit einer 0-Prozent-Finanzierung bietet daher einen nicht unbeachtlichen Kaufreiz für all jene, die mit ihrem Gehalt streng wirtschaften müssen. Als Geringverdiener schreckt man eher davor zurück, einen Kredit zu beantragen, viel zu hoch die bürokratischen Hürden. Eine 0-Prozent-Finanzierung ist hierbei eine beliebte und unkomplizierte Alternative.
Aber nicht nur auf Kundenseite wird diese Art des Ratenkaufs immer beliebter, denn auch für den Anbieter kann eine 0-Prozent-Finanzierung erhebliche Vorteile bringen. Neben dem Aspekt der Verführung zum Kauf eines bestimmten Produktes und der damit verbundenen Umsatzsteigerung verhilft die Absatzfinanzierung zu einer engeren Kundenbindung.
Premium-Kundenprogramm
Die Idee des Premium-Kundenprogramms ist relativ neu, bietet aber etliche Vorteile für Kunden und Händler: exklusive Kundenerlebnisse mit Preisvorteilen in Austausch für jährliche Beiträge. Gezielte Kundenbindung in Form ausgewählter Angebote sorgt für einen festen zufriedenen Kundenstamm.
Wie effektiv sind Kundenbindungsprogramme?
Sich die Loyalität seiner Kundschaft zu verdienen ist gar nicht so einfach. Um einen Kunden langfristig an sich zu binden, benötigt ein Verkäufer ein innovatives Produkt sowie einen umfassendes Kundenservice. Kundenbindungsprogramme sind ein probates Mittel und bewähren sich bereits seit etlichen Jahren.
Eine Vielzahl an Unternehmen hat es anhand von Treueprogrammen geschafft, einen festen Kundenstamm aufzubauen und damit konstante Gewinne zu erwirtschaften. Laut einer aktuellen Umfrage nutzt eine Vielzahl der Konsumenten in Deutschland beim Onlinekauf Spar- bzw. Rabattangebote.
Kurz gesagt: Kundenbindungsprogramme können ein äußerst probates Mittel sein, um einen festen Kundenstamm aufzubauen. Allerdings funktioniert diese Marketingstrategie nur, wenn ein Händler seine Kundschaft kennt. Denn nur wer weiß, welche Maßnahmen bei der eigenen Kundschaft gut ankommen, kann eruieren, welches Treueprogramm für sein Geschäftsmodell wirklich geeignet ist.