Ein Verbraucherkredit bezeichnet ein Darlehen, das zwischen einer Privatperson (Verbraucher) und einem Unternehmen (in der Regel einem Kreditinstitut) abgeschlossen wird und den privaten Konsumzwecken des Darlehensnehmers dient. Der Begriff „Verbraucherkredit“ beschreibt die rechtliche Funktion entsprechender Darlehen. An die Konsumenten werden diese oft unter anderen Namen herangetragen, welche den Verbraucherschutzgedanken nicht erkennen lassen. Es handelt sich dabei um die Bezeichnungen, wie zum Beispiel Privatkredit, Ratenkredit, Sofortkredit, Autokredit, Modernisierungskredit, oder Immobilienkredit.
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Verbraucherkredite – welcher Zweck?
Verbraucherkredite dienen dazu, die Interessen von Privatkunden zu schützen, da Kreditinstitute ihnen gegenüber im Bereich des Kreditgeschäfts einen enormen Wissensvorteil haben. Um den Verbraucher vor möglichen Nachteilen zu bewahren, wurden strenge gesetzliche Regelungen hinsichtlich Form und Inhalt des Vertrages eingeführt.
Hinweis:
Der Kreditform nach handelt es sich bei Verbraucherkrediten in der Regel um normale Ratenkredite, die von Privatperson, sofern diese das 18. Lebensjahr vollendet haben, bei jedem Kreditinstitut aufgenommen werden können. Erst ab diesem Alter ist ein Bürger nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch voll geschäftsfähig und kann rechtsgeschäftliche Verträge abschließen.
Voraussetzungen für die Kreditaufnahme
Darüber hinaus muss sich der Hauptwohnsitz und die Bankverbindung des Darlehensnehmers in der Bundesrepublik Deutschland befinden. Ob der Verbraucher den Kredit tatsächlich bedienen kann, wird in der Regel über die Einsichtnahme in die Schufa als auch über die Einkommensnachweise überprüft. Bei Rentnern handelt es dabei um die Rentenbescheide sowie deren Anpassungsbescheide. Angestellte müssen ihre Gehaltsabrechnungen vorlegen und Selbständige reichen ihre betriebswirtschaftlichen Auswertungen oder ihre Bilanzen bzw. Einnahmen-Überschussrechnung ein.
Zusätzlich ist es denkbar, dass die Vorlage lückenloser Kontoauszüge verlangt wird, um die Verbraucherangaben mit den tatsächlichen Geldeingängen und -ausgängen zu vergleichen. Ein unbefristetes und sicheres Arbeitsverhältnis ist ebenfalls häufig eine Voraussetzung für die erfolgreiche Kreditvergabe, weil das Risiko des Kreditverlustes für das Kreditinstitut sinkt.
Info:
Dies erfordert jedoch auch, dass der Verbraucher die Verwendung für eigene Rechnung gewährleistet und dass er kein Darlehen für einen Dritten aufnimmt, der gegebenenfalls nicht vertragsgerecht zurückzahlen könnte. Je nach Kredit (z.B. bei Immobilienkrediten) verknüpft das Kreditinstitut die Kreditvergabe an die Bedingung sich Sicherheiten einräumen zu lassen.
Dabei kann es sich um die Absicherung in der Form einer im Grundbruch eingetragenen Grundschuld handeln. Alternativ besteht das Kreditinstitut auf eine Bürgschaft durch einen Dritten oder auf den Abschluss einer Risikolebensversicherung.
Konditionen beim Verbraucherdarlehen
Sind die Voraussetzungen von Seiten des Konsumentens erfüllt, kommen für den Verbraucher, je nach dem welcher Berufsgruppe er angehört, entsprechend dem gewünschten Ausleihvolumen und nach der beabsichtigten Verwendung individuelle Verbraucherkredite mit unterschiedlichen Konditionen in Betracht. Viele Konsumentenkredite beziehen sich auf ein Ausleihvolumen von 5.000 Euro bis 50.000 Euro.
Der Großteil der Finanzierungsprodukte verfügt nicht über einen speziellen Verwendungszweck. Verbraucher können aber einen Kredit mit einem bestimmten Verwendungsziel aufnehmen. Ein Autokredit ist empfehlenswert, wenn die Anschaffung eines Pkw oder eines Motorrads geplant ist. Wenn ein Hauseigentümer Instandhaltungsmaßnahmen beabsichtigt, eignet sich ein Modernisierungskredit.
Hinweis:
Zur Finanzierung von Häusern und Grundstücken stellen Banken einen Immobilienkredit bereit. Zweckgebundene Verbindlichkeiten bieten dem Darlehensnehmer oftmals die Option auf günstigere Konditionen als bei vergleichbaren Produkten zurückzugreifen.
Weitere Anforderungen
Zum Abschluss eines Verbraucherkredits bedarf es von Seiten des Kreditinstituts die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. Der Darlehensvertrag erfordert neben der Unterschrift des Kunden grundsätzlich die Schriftform. Darüber hinaus muss der Vertrag die vorgeschriebenen Mindestangaben enthalten. Neben den Rückzahlungsmodalitäten sind alle anfallenden Gebühren, Kreditkosten und Versicherungskosten zu nennen.
Der anzugebende Netto-Kreditbetrag bzw. Kreditrahmen, wie auch der Sollzins (Nominalzins) und die Form der Besicherung stellen die vereinbarten Konditionen transparent dar. Zusätzlich ist der effektive Jahreszins auszuweisen, um so eine direkte Vergleichsmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Angeboten und einen direkten Überblick über die jährlichen Kreditkosten zu haben.
Die zwingend aufzunehmende Widerrufsbelehrung rundet neben den Schutzbestimmungen für den Konsumenten die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme eines Verbraucherkredits ab.
Verbraucherkredit zur Umschuldung
Die beschlossenen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) erreichen seit einigen Jahren ein Rekordtief nach dem anderen. Bis jetzt haben diese noch das Ziel verfehlt, Geldströme für den Markt freizumachen und um damit neue Investitionen zu ermöglichen. Die Kreditzinsen hingegen bewegen sich zwar nicht auf diesem extrem niedrigen Niveau, sie sind aber in der Vergangenheit gleichermaßen gesunken.
Info:
Für die Kreditnehmer, die schon vor längerer Zeit einen langfristigen Kredit aufgenommen haben, kann es sich deshalb lohnen zu überprüfen, ob sie ihre Kreditkosten durch eine Umschuldung senken können oder nicht.
Informationen sammeln
Allerdings muss er sich meist selbst bemühen, um an die erforderlichen Informationen zu gelangen, denn die Banken bieten eher kaum von sich aus neue günstige Kredite auf ihre eigenen Angebote an. Insbesondere dann nicht, wenn sie erfahren, dass der Kreditnehmer sich über die günstigen Zinsangebote der Konkurrenz informiert. In jedem Fall sollte aber der Kreditnehmer seine Bank über diesen Schritt informieren. Denn da das Kreditinstitut mit Hilfe der Schufa Einsicht über die jeweilige aktuelle Schuldbelastung des Kreditnehmers erhält, kann ein zusätzlicher Kredit zu unangenehmen Konsequenzen führen.
Auch sollte bei der Planung zur Umschuldung mit berücksichtigt werden, dass einige Banken für die Ablösung von Ratenkredite eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, die eine mögliche Ersparnis durch günstigere Zinsen deutlich mindern können. Wie hoch die jeweilige Vorfälligkeitsentschädigung ausfällt, wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Für eine eventuell geplante Umschuldung sollten spezielle Umschuldungsrechner genutzt werden.
Hinweis:
Diese ermöglichen nicht nur einen Vergleich der unterschiedlichen Zinsangebote und Konditionen der verschiedenen Banken, sondern sie berechnen darüber hinaus auch den individuellen Umschuldungskredit je nach Maß.
Umschuldung effektiv berechnen
Wer einen Umschuldungsrechner für Verbraucherkredite nutzt, muss zunächst seine derzeit offene Restschuld eingeben. Der Rechner öffnet dann entsprechende günstigere Kreditangebote. Durch Anklicken dieser Angebote können die einzelnen Produktdetails abgefragt werden. Entscheidet man sich dann für ein Angebot, so gelangt nach einem weiteren Klick zu dem Formular, in dem die erforderlichen persönlichen Angaben eingetragen werden müssen.
Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern. Auch sollte nun der alte Kreditvertrag griffbereit vorliegen, da einige der dort niedergeschriebenen Einträge in das Formular übernommen werden. Diese betreffen beispielsweise Angaben über das Ende der Laufzeit des alten Kreditvertrages, die zu zahlenden Zinsen sowie über die monatliche Tilgungsrate. Alle diese Angaben sind notwendig, um ein individuell passendes Angebot berechnen zu können.
Alle in den Umschuldungsrechner eingetragenen Daten werden selbstverständlich streng geschützt. Auch entsteht durch die Nutzung des Formulars keinerlei Verpflichtung, die vorgeschlagene Umschuldung auch anzunehmen, noch entstehen durch die Bearbeitung irgendwelche Kosten. Das vorgeschlagene Angebot der Bank kann angenommen, aber auch verworfen werden. Es kann aber auch dazu genutzt werden, um beim derzeitig persönlich genutzten Kreditinstitut über günstigere Konditionen besser verhandeln zu können.
Zweck mit angeben
Aber ganz gleich in welcher Form auch immer die Umschuldung vorgenommen wird, ist es eminent wichtig anzugeben, dass der neu aufgenommene Kredit zur Umschuldung dienen und das der alte Kredit damit abgelöst werden soll. Dieser Punkt sollte unter gar keinen Umständen vergessen werden. Denn wenn ein neues Darlehen ohne diese wichtige Angabe beantragt wird, so stellt sich spätestens bei der routinemäßigen Abfrage bei der Schufa heraus, dass bereits ein laufender Kredit vorhanden ist. Dies kann entweder zur einer Ablehnung des Neukredites führen oder zu einer wesentlich höheren Berechnung der Zinsen.
Bei der Umschuldung von einen oder mehreren Ratenkrediten, sollte auch immer der bestehende Dispokredit mit einbezogen werden. Insbesondere dann, wenn die Überziehung noch längerfristig bestehen bleibt. Denn letzterer zählt zu den teuersten Arten der Verschuldungen. Einen Dispokredit in einem günstigen Ratenkredit mit einzubeziehen lohnt sich immer.
Hinweis:
Generell ist es immer ratsam gleich mehrere Kredite mittels einer Umschuldung in einen einzigen zinsgünstigen Kredit umzuwandeln. Neben einer deutlichen Verringerung der Raten, führt dies auch zu einem erheblichen positiven Bild bei der Schufa, wenn nur an einem Gläubiger gezahlt werden muss.